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Sterbebilder - eine letzte schöne Erinnerung an den Verstorbenen

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Sterbebilder: ein umfassender Ratgeber zu Trauerzetteln

Bei der Organisation einer Beisetzung fallen unzählige Entscheidungen an. Die Angehörigen fragen sich, welche Details wichtig, notwendig oder einfach nur schön sind. Um richtige Entschlüsse bei allen Einzelheiten zu fassen, ist Hintergrundwissen notwendig. Es stellt sich die Frage, sollen Sie Sterbezettel in Auftrag geben oder nicht?

 

Was sind Sterbebilder?

Sterbezettel haben nicht nur eine jahrhundertealte Tradition, sie liefern auch eine wertvolle Erinnerung an den Toten. Es handelt sich in der Regel um kleine Klappkärtchen, in denen die wichtigsten Daten zum Verstorbenen festgehalten werden. In modernen Versionen sind meistens Fotos der Verblichenen abgebildet. Häufig werden die Drucksachen im Rahmen des Trauergottesdienstes verteilt, meistens am Ende. Es handelt sich um eine vorwiegend katholische Gepflogenheit, die als Vermächtnis an den Verschiedenen dient. Oftmals bewahren Angehörige, Freunde und Bekannte die Schriftstücke sorgfältig und über viele Jahre hinweg auf. Gläubige legen sie gerne in ihren Gebetsbüchern ab, sodass sie die verstorbenen Lieben in der Kirche oder in gottesfürchtigen Momenten immer bei sich haben.

                                   

Woher stammen die Totenbildchen?

Spannend ist die Rückschau auf die Geschichte der Sterbezettel. Es gibt die Bildchen vermutlich bereits seit dem 17. Jahrhundert. Aus dieser Zeit existieren einige Nachweise. Die damaligen Exemplare wurden handschriftlich verfasst. Auf Pergament oder Papier wurden Namen, Datum und Uhrzeit seines Todes sowie eine Fürbitte für die Seele des Verstorbenen notiert. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts tauchten Totenzettel dann in größerer Zahl in den Niederlanden auf. Dort trugen und tragen sie den Namen Bidprendtjes.

Vom Raum Amsterdam aus verbreiteten sich die Schriftnachweise über das gesamte Land und später den ganzen europäischen Kontinent. Wobei sie insbesondere in katholisch geprägten Regionen zum Einsatz kamen. In der Gegend der heutigen Bundesrepublik wurden Sterbebilder vor allem aufgrund des Deutschen Krieges 1866 und des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 bekannter. Sie wurden damals eingesetzt, um an die gefallenen Soldaten zu erinnern, die in der Ferne verstorben waren.

Zu Beginn der Tradition wurden die Sterbezettel vorwiegend für wichtige Persönlichkeiten wie Geistliche oder Militärpersonal verwendet. Ab dem 19. Jahrhundert kamen sie dann bei einer breiten Bevölkerungsschicht zum Einsatz. Auch im Aussehen und in den Inhalten änderten sich die Schriftstücke im Laufe der Geschichte immer wieder. Häufig wurde die Vorderseite zur Abbildung religiöser Szenen verwendet. Später wurden dort auch Fotos der Verstorbenen abgelichtet. Im Inneren wurden anfänglich nur die wichtigsten Daten des Toten dargestellt. Im Laufe der Zeit ergänzten immer mehr Informationen die Papeterie. So enthielten die Totenbilder im 19. Jahrhundert auch Informationen zum Lebenslauf des Verblichenen. Dabei ging man vor allem auf besondere Auszeichnungen, Stellungen und / oder Missionarstätigkeiten ein. Meistens durfte auch ein kurzes Gebet nicht fehlen, wurden die Sterbebilder doch vor allem in der katholischen Kirche genutzt.

Mittlerweile gibt es Ahnenforscher und Vereine, die sich den Totenbildchen verschrieben haben. Leidenschaftlich sammeln sie die Sterbezettel. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk den Schriftsachen Prominenter, wie zum Beispiel dem Totenzettel von John F. Kennedy. Sabine Scheller vom Digitalisierungsprojekt Sterbebilder des Landesvereins für Familienkunde hat nicht nur das Erinnerungsstück des Ex US-Präsident gescannt, sondern gibt auch tieferen Einblick in ihre Arbeit. So fielen die Sterbebilder, ihrer Meinung nach, insbesondere um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert besonders filigran und ansprechend aus. Dank aufwendiger Gestaltung erwecken einige der Exemplare der damaligen Zeit sogar den Eindruck einer dreidimensionalen Aufnahme.

Obwohl die Sterbebilder heute nicht mehr unbedingt zum Standardrepertoire einer katholischen Trauerfeier gehören müssen, werden sie immer noch bei vielen Beerdigungen angeboten. Das gilt vor allem in ländlichen Gebieten. 

                                   

Wie gestalten Sie Sterbezettel heute?

Totenbildchen sind eine letzte schöne Erinnerung an den Verstorbenen. Dadurch, dass die Trauergäste die Drucksachen oftmals sehr lange aufbewahren, sollte die Gestaltung liebevoll und besonnen ausfallen.

Grundsätzlich bleibt es Ihnen überlassen, welches Format Sie wählen. Einige Bestatter bieten nur ein einziges Modell an, bei vielen Druckereien finden Sie dagegen verschiedene Versionen. Klappkarten mit nur einem Falz sind aktuell besonders beliebt. Aber der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist lediglich, dass die Schriftstücke so gestaltet sind, dass sie problemlos transportiert und aufbewahrt werden können. Deshalb dürfen sie nicht zu groß sein, aber dennoch genug Platz für Text und Gestaltungskomponenten bieten.

Die Designer von meine-kartenmanufaktur.de raten, zuerst ein attraktives Bild des Verstorbenen auszuwählen. Es kann sich dabei um ein Foto handeln, das relativ aktuell ist, darf aber auch ein älterer Schnappschuss sein. Normalerweise geben die nächsten Angehörigen die Trauerzettel in Auftrag. Sie sollten ein Bild wählen, dass den Verstorbenen so zeigt, wie sie ihn am liebsten im Gedächtnis behalten wollen. Bei der Auswahl berücksichtigen Sie am besten auch immer den Geschmack des Hingeschiedenen. Möglicherweise gab es zu Lebzeiten ein Foto von dem Toten, das er oder sie selbst besonders gerne gemocht hat.

Als Nächstes verfassen Sie die wichtigsten Eckdaten des Verstorbenen. Hierzu gehören Vorname, Name, Geburts- und Sterbedatum. Gerne dürfen sich weitere Angaben wie Geburtsname und –ort sowie Sterbeort dazugesellen.

Im Anschluss kümmern Sie sich um die Motive oder den restlichen Text für das Totenbild. Beide Elemente können entweder christlicher oder weltlicher Natur sein. Lassen Sie ruhig auch bei dieser Entscheidung den Geschmack und Charakter des Dahingeschiedenen einfließen. Je individueller und persönlicher das Schriftstück an den Toten erinnert, desto wertvoller ist es als Andenken.

Zu den beliebtesten Abbildungen auf Trauerzetteln zählen die betenden Hände von Albrecht Dürer. Das Originalwerk hängt in der österreichischen Hauptstadt, Kopien finden sich unter anderem auf unzähligen Sterbebildern. Alternativ werden gerne Kreuze, Engel, Blumen, Herzen und Naturmotive gewählt. Suchen Sie einfach das Symbol aus, das Ihnen am besten gefällt oder Sie an den Verstorbenen erinnert. Je gläubiger der Hingeschiedene war, desto passender ist ein religiöses Design.

In der Regel ziert ein kurzes Zitat das Schriftstück. Die Heilige Schrift ist hierfür eine perfekte Quelle. Gerne werden folgende christliche Verse für Sterbebilder verwendet:

  • “Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz: Denn das was war, ist vergangen.” Offenbarung 21, 4

  • “Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen,
    und mit Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben Dich erfreuen.” Hymnus

  • “Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.” Psalm 62,2

  • “Die Liebe höret nimmer auf.” 1. Korinther 13,8

  • “Ihr habt jetzt Trauer, aber ich werde Euch wieder sehen und Euer Herz wird sich freuen.” Johannes 16,22

Wenn Sie denken, dass ein weltlicher Spruch angemessener für die Beerdigung ihres Angehörigen ist, finden Sie im Internet eine große Sammlung. Als der schönsten Exemplare gelten:

  • „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“ Joseph von Eichendorff

  • „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“ Albert Schweitzer

  • „Wenn wir aus dieser Welt durch Sterben uns begeben, so lassen wir den Ort, wir lassen nicht das Leben.“ Nikolaus Lenau

  • „Sie ist nun frei und unsere Tränen wünschen ihr Glück.“ Johann Wolfgang von Goethe

  • „Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier, es hat seinen Platz immer bei dir.“ Trude Herr

Sind die Sterbebilder fertig arrangiert und gestaltet, lassen Sie diese am besten von einer zweiten Person prüfen. Keinesfalls sollten sich Rechtschreibfehler oder inhaltliche Ungenauigkeiten einschleichen. Nachdem das Schriftstück die letzte Abnahme erfolgreich bestanden hat, kann sie in Druck gegeben werden. Bestellen Sie auf jeden Fall mehr Exemplare, als sie Trauergäste zur Beisetzung erwarten. Oftmals nehmen Familienmitglieder, Freunde und Bekannte zusätzliche Trauerbilder für weitere Personen mit.