WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.
Neueste Einträge (4)
Gedenkkerze
R.G. aus Halle
In Achtung
Traueranzeige
14.10.2014 um 10:01 UhrGedenkkerze
www.abschied-nehmen.de
Einleitung
14.10.2014 um 10:01 Uhr
Udo Reiter, der ehemalige Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), ist tot.
Laut „Bild“ wurde der 70-Jährige leblos auf der Terrasse seines Hauses in Gottscheina (Sachsen) gefunden. In der Nähe des Leichnams sei eine Waffe gefunden worden. Die Kripo gehe von einer Selbsttötung aus, ein Fremdverschulden sei aber auch nicht auszuschließen, schrieb die „Bild“-Zeitung.
Reiter war der Gründungsintendant des MDR, schweißte über 20 Jahre bis zum seinem Ausscheiden die Drei-Länder-Anstalt (Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt) zusammen. Seit einem Autounfall 1966 saß der gebürtige Lindauer im Rollstuhl.
Einsatz für 'würdiges Sterben'
Reiter hatte immer wieder für ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben plädiert. „Ich möchte ganz allein entscheiden, wann es so weit ist und ich nicht mehr will“, schrieb er im Januar 2014 in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“. Vergangene Woche saß er zum selben Thema noch in der Talkrunde bei 'Maybrit Illner'.
Anfang vergangenen Jahres veröffentlichte er seine Biographie 'Gestatten, dass ich sitzen bleibe'. Darin schreibt er auch, warum ihm ein würdiges Sterben so wichtig ist. 'Ich möchte mir nicht den Nahrungsersatz mit Kanülen oben einfüllen und die Exkremente mit Gummihandschuhen unten wieder herausholen lassen. Ich möchte nicht allmählich vertrotteln und als Idiot vor mich hindämmern.'
Das erste Mal sei er mit dem Thema durch den Krebstod seiner ersten Frau konfrontiert worden. 'Ich hatte so etwas noch nie aus der Nähe und so direkt erlebt. Das hat mich auch nicht mehr losgelassen. Zum einen natürlich aus persönlichen Gründen. Zum anderen aber auch, weil ich glaube, dass unsere Gesellschaft damit ein Problem hat“, sagte er damals in einem Interview. Er könne nicht verstehen, warum 'verschiedene Kreise das Recht auf einen selbstbestimmten Tod' streitig machen.
Kein öffentlich-rechtlicher Dinosaurier
Am 1. November 2011 ging der Mitbegründer des MDR in Rente. Damals meinte er: „Ich gehe lieber, solange man das noch bedauert. Ein öffentlich-rechtlicher Dinosaurier muss ich nicht werden.“ Reiter lebte seit 2012 mit seiner zweiten Ehefrau, der ehemaligen MDR-Moderatorin Else Buschheuer, zusammen.
MDR reagiert bestürzt
Der Mitteldeutsche Rundfunk MDR hat mit Bestürzung auf den Tod seines Gründungsintendanten Udo Reiter reagiert. „Die deutsche Medienlandschaft, wie wir sie heute kennen, verliert mit Udo Reiter einen ihrer Gründungsväter, der MDR einen Kollegen und väterlichen Freund“, sagte MDR-Intendantin Karola Wille in Leipzig.
Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor sagte, die ARD verliere einen scharfsinnigen und kreativen Kopf. Als Gründungsintendant des MDR habe Reiter Rundfunkgeschichte geschrieben und sich große Verdienste erworben. BR-Intendant Ulrich Wilhelm bezeichnete Reiter als „brillanten Denker“ und „humorvollen und hochgebildeten Freund“.
Quelle: www.mz-web.de/udo-reiter