Otto Weilepp

Bei meinem letzten Besuch sagtest Du zum Abschied, komm nur noch mal. Spätestens zu Deinem Geburtstag hätte ich Dir diesen Wunsch erfüllt. Es hat nicht sollen sein. Deshalb bin ich froh, Dich vor unserem Urlaub besucht zu haben. Die Nachricht von Deinem Tod hat mich erschüttert. Seither kreisen viele Gedanken in meinem Kopf. Vieles kommt wieder zu Bewusstsein. Besuche in meiner Kindheit in Laucha, anfangs noch bei Rolles, der dortige Stall mit den Pferden hatte es mir besonders angetan. Aber auch an gemeinsame Besuche beim Springreiten kann ich mich wieder gut erinnern. Und natürlich an den Austrieb der Schafherde entlang der Unstrut. Besonders fasziniert war ich davon, wie gut Du mit den Hunden umgehen konntest. Das wollte ich auch können. Ich glaube, bei unserer Lotte ist uns das ganz gut gelungen. Es folgte eine Zeit in unserer Beziehung, auf die ich nicht sehr stolz bin. Die Familie ging kurze Zeit getrennte Wege, auch ich habe nicht mehr mit Dir gesprochen. Mein Onkel Hans Werner und ich haben diesen ganzen Unsinn dann beendet, aber es hat Zeit gebraucht, bis die Wunden verheilt waren. 

Lieber Otto, ich danke Dir für die vielen schönen gemeinsamen Erlebnisse, u.a bei Feiern bei Euch oder bei uns, auch beim Schlachten - manchmal zu den unmöglichsten Zeiten. Ich danke Dir für den Erfahrungsaustausch bei unserem gemeinsamen Hobby, der Tauben-, Hühner- und Kaninchenzucht. Deine herrlichen Wortschöpfungen werde ich nie vergessen - wie der "Schleppschinken", oder "Onkel Otto aus Klamotto" oder "Der liebe Lepsch aus Lauche mit dem Bretterbauche". 

Otto, ich werde Dich vermissen. Danke, dass es Dich in meinem Leben gab. Leb wohl und ruhe in Frieden. 

Dein Maik.