Lauren Bacall

Lauren Bacall

* 16.09.1924
† 12.08.2014
Erstellt von abschied nehmen
Angelegt am 14.08.2014
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Gedenkkerze

Sabine

Entzündet am 08.08.2021 um 18:29 Uhr

Genauso hat sie ausgesehen, die schönste Frau der Welt.

 

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Gertrud

Entzündet am 09.01.2015 um 19:31 Uhr

...danke...

Traueranzeige

14.08.2014 um 12:47 Uhr
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Lauren Bacall

14.08.2014 um 12:47 Uhr

 

„Hat jemand Feuer?“ Die Frage trifft Humphrey Bogart hinterrücks. Er dreht sich um und sieht Lauren Bacall im Türrahmen lehnen. Sie hält den Kopf leicht geneigt, doch ihr Blick ist direkt und klar. Als er ihr seine Streichhölzer zuwirft, fängt sie diese lässig aus der Luft. Sie steckt sich in aller Ruhe eine Zigarette an, wie um ihm Zeit zugeben, sie ausgiebig zu mustern. Dann wirft sie das abgebrannte Zündholz hinter sich und dreht sich zum Gehen. Ein letzter abschätziger Blick zurück – und ist sie verschwunden.

 

Am Ende dieser Szene von „Haben und Nicht-Haben“ (1944) wusste noch niemand, dass es die Geburtsstunde eines neuen Stars sein würde. Humphrey Bogart war das vermutlich ohnehin einerlei – er hatte sich gerade in eine 19-jährige Schauspielerin verliebt, die an seiner Seite ihr Debüt gab. Und Lauren Bacall war viel zu nervös, um an irgendetwas anderes als den nächsten Augenblick zu denken. „Ich war dieses schlaksige Ding mit großen Füßen“, erinnerte sie sich später an ihre ersten Drehtage, und kokettierte damit, dass ihr berühmter, unter schweren Lidern lodernder Blick vor allem dem Lampenfieber geschuldet war.

 

Selbst für das verwöhnte Hollywood war Lauren Bacalls erster Filmauftritt eine Sensation: Sie kam aus dem Nichts – genau genommen war sie vom Titelbild eines Hochglanzmagazins herabgestiegen –, schob auf der Leinwand Männer beiseite, als würde sie einen Vorhang teilen, und brannte nach den Dreharbeiten mit Humphrey Bogart, einem der Stars der Stunde, durch.

 

Lauren Bacalls Debüt war so überwältigend, dass zwei Filme genügten, um ihren lebenslangen Ruhm zu begründen; der zweite ist „Tote schlafen fest“ von 1946, ebenfalls von Howard Hawks, wieder mit Humphrey Bogart. Alles andere ist Beiwerk, was auch daran lag, dass Hollywood seinen neuen Star ins Laufrad steckte. Ein Film folgte auf den nächsten, bis nach sieben Jahren endlich ihr erster Vertrag abgegolten war.

 

 Filmische Kuriositäten

 

Bacall nutzte ihre neue Freiheit für mehrere Rollenwechsel: An der Seite von Marilyn Monroe angelte sie sich als Komödiantin einen Millionär und brillierte in Douglas Sirks Melodram „In den Wind geschrieben“. Doch als Bogart 1957 an Krebs starb, kühlte sich ihr Verhältnis zu Hollywood noch einmal ab – sie kehrte zum Broadway, ihrer ersten Liebe, zurück, wich ins Fernsehen aus oder spielte in filmischen Kuriositäten wie „Mord im Orient-Express“.

 

Im Grunde hat das „schlaksige Ding“ wohl immer geahnt, dass es in Hollywood nicht gut aufgehoben ist. Eigentlich wollte Lauren Bacall, die 1924 als Betty Joan Perske geboren wurde, Tänzerin werden – nach Cyd Charisse hatte sie die längsten Beine der Traumfabrik. Aber ihr intelligentes Gesicht war nichts, womit Hollywood auf Dauer etwas anfangen konnte. Als ihr 2009 ein Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk verliehen wurde, sagte Bacall der versammelten Filmindustrie: „Viele von euch wussten wohl gar nicht mehr, dass es mich gibt.“ Schlagfertig war sie nicht nur im Film.

 

In bester Erinnerung war Lauren Bacall vor allem den Autorenfilmern geblieben. Robert Altman gab ihr 1994 eine kleine Rolle in „Pret-a-Porter“, für Lars von Trier stand sie gleich zwei Mal, in „Dogville“ und „Manderlay“, vor der Kamera, und für Jonathan Glazer („Birth“) und Paul Schrader („The Walker“) spielte sie jeweils – als würdigen Schlusspunkt ihrer Karriere – alte Damen der besseren Gesellschaft. Zu letzterer zählte Bacall auch nach ihrem allmählichen Abschied aus Hollywood: Nach Bogarts Tod hätte sie um ein Haar Frank Sinatra geheiratet, als bekennende Anhängerin der politischen Linke war sie ein gern gesehener Gast des liberalen Establishments.

 

Für die Ewigkeit

 

Aber nichts reicht an diesen ersten Auftritt, diese Frage nach Feuer heran. Es ist ein Bild für die Ewigkeit: Wie sie in der Tür steht, herausfordernd zurückblickt und dann verschwindet, um zu bleiben. 

 

 

 

Quelle: www.mz-web.de/Lauren_Bacall

 

 

 

Gedenkkerze

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Entzündet am 14.08.2014 um 12:47 Uhr