Gottfried  John

Gottfried John

* 29.08.1942
† 01.09.2014
Erstellt von abschied nehmen
Angelegt am 16.09.2014
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Über den Trauerfall (2)

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Gottfried John

16.09.2014 um 13:28 Uhr


Gottfried John konnte eine spezifische Aura von dämonisch-melancholischer Besessenheit verbreiten. In der deutsch-italienischen TV-Serie „Allein gegen die Mafia“ etwa mimt er einen ehemaligen Killer, der sich bußfertig in ein Kloster zurückgezogen hat – und nun im Zuge polizeilicher Ermittlungen noch einmal mit frühen Untaten konfrontiert wird.

Straßenmaler in Paris

Eine Rolle, die dem Mann mit den markanten Brauen über dem leicht stechenden Blick und der unvergesslichen Bruchnase nahezu auf den Leib geschnitten war. Wie auch immer: Aus der deutschen Theater-, Film- und Schauspielszene der vergangenen Jahrzehnte ist die Visage – hier trifft der Begriff wirklich mal – des Gottfried John nicht fortzudenken. Wie am Dienstag bekannt wurde, ist er bereits am Montag 72-jährig in der Nähe von München gestorben. Einer Mitteilung des WDR zufolge erlag er einem Krebsleiden.
Die glanzvolle Karriere war John nicht in die Wiege gelegt. Im Kriegsjahr 1942 in Berlin geboren, lernte er seinen Vater nie kennen. Die Fürsorge steckte ihn in ein Heim, aus dem ihn die Mutter befreite, als er 15 war. Die beiden zogen für zwei Jahre nach Paris, wo John den Lebensunterhalt als Straßenmaler und Bauarbeiter verdiente und von einer Karriere als Schauspieler träumte.

Noch während der privaten Schauspielausbildung hatte er sein Bühnendebüt am Berliner Schiller-Theater. Und dann ging es los: Bekannt wurde John zumal durch seine Arbeit mit dem Theaterregisseur Hans Neuenfels und dem Filmemacher Rainer Werner Fassbinder. Mit Neuenfels wirkte er 1965 bis 1967 bei den Stücken „Publikumsbeschimpfung“ von Peter Handke und „Gerettet“ von Edward Bond (1965-1967) zusammen. Und Fassbinder machte ihn zu einem „der“ Gesichter des neuen deutschen Films. Bereits mit der ersten Zusammenarbeit, dem ARD-Fünfteiler „Acht Stunden sind kein Tag“ von 1972, schaffte er den Durchbruch. Auch in „Die Ehe der Maria Braun“, „Lili Marleen“ und „Berlin Alexanderplatz“ wirkte er mit. Hinzu kam die Präsenz bei „Tatort“ und „Derrick“.

Aber auch international ging es voran: 1996 spielte John in Volker Schlöndorffs „Unhold“ an der Seite von John Malkovich, ein Jahr zuvor in dem James-Bond-Streifen „Goldeneye“ (1995), selbstredend als Bösewicht. 2010 noch war er in Dani Levys „Das Leben ist zu lang“ zu finden, wo er sein komödiantisches Talent zeigen konnte. Über das verfügte der Mann mit der proteushaften Wandlungsfähigkeit nämlich auch.

 

 

Quelle: www.mz-web.de/Gottfried-John

Traueranzeige

16.09.2014 um 13:28 Uhr
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